30.12.2022 – von Leyla
Wenn du dich für ein Auslandssemester entscheidest, und das Beste daraus machen möchtest, dann solltest du versuchen das richtige Mindset dafür zu haben. Falls du nicht schon wissbegierig, entdeckungsfreudig oder offen für neues in jeder Art bist, dann möchte ich dir ein paar Anreize dafür geben warum eine positive Herangehensweise und Einstellung schon die halbe Miete ist.
Es ist essenziell, ein Brainstorming zu machen, um herauszufinden, was dich eigentlich von deinem Auslandssemester in erster Linie abhält. Nichts ist beängstigender als Ängste, die du nicht kennst. Sobald du das „Problem“ identifiziert hast, ist es sehr viel leichter ihn an ihm zu arbeiten.
Wenn du dich jedoch schon dazu entschieden hast, dann möchte ich eine kleine Anekdote erzählen:
Ich erinnere mich allzu gut an meinen ersten Tag an der Uni. Den Klassenraum zu finden war schon eine Herausforderung für sich. Als ich den Raum betrat, wusste jeder der dort Anwesenden, dass ich „keiner von ihnen“ war. Die TDU in Istanbul ist eine recht neue und kleine Universität. Jeder kennt sich untereinander. Für jemanden der nicht gut mit Aufmerksamkeit umgehen kann, war das ein unangenehmes Ereignis, dass alle sich einmal umgedreht und mich angeschaut haben. Also habe ich mich in die letzte Reihe gesetzt und auf die Dozentin gewartet.
Rückblickend wären eine selbstbewusste Einstellung, ein Lächeln und vielleicht sogar eine Begrüßung an die Kommilitonen*innen der erste Schritt für neue Freundschaften und einen positiven Eindruck gewesen. Denn man kennt es von sich selbst, dass man stille, introvertierte Menschen nicht direkt ansprechen würde. Bei lächelnden, nach außen selbstbewussten Menschen fühlt man sich eher dazu eingeladen. Und es gibt keinen Grund für dich nicht so jemand zu sein. Natürlich ist man neu und alles ist fremd aber das vergeht und man gewöhnt sich an die Umgebung und die Menschen, manchmal schneller als man sogar denken würde. Es liegt nur an dir wie du diese Zeit erleben möchtest. Des Weiteren sollte man versuchen flexibel zu sein und sich nicht vor Herausforderungen unterkriegen lassen.
Kommen wir zurück zu meinem ersten Tag. Die Dozentin hatte die „brillante Idee“ mitten im Unterricht mit mir ein Gespräch anzufangen, weil sie gemerkt hatte, dass ein neues Gesicht in ihrem Klassenraum sitzt. Etwas unangenehm, aber auch daraus hätte ich das Beste machen können, wäre ich entspannt und selbstbewusst an diese Herausforderung herangegangen. Die Sorgen um was die anderen über mich und mein gebrochenes Türkisch denken sind rückblickend unangebracht gewesen.
Wir sind alle Menschen und nicht perfekt. Es ist wichtiger, was man über sich selbst denkt und dies nicht von fremden Personen bestimmen lässt. Noch wichtiger ist es, dass ich dieses Auslandssemester angefangen hatte mit dem Ziel meine Türkisch-Kenntnisse zu verbessern. Wäre es ein anderes Land und eine andere Sprache, wäre es eine genauso unangebrachte Angst. Dein „nicht perfektes“ Türkisch, Englisch, Spanisch, Französisch usw. muss dir nicht unangenehm sein. Im Gegenteil kannst du stolz auf dich sein, eine Reise anzutreten, am Ende der du nicht nur sprachlich dazu gelernt hast, sondern auch dich persönlich weiterentwickelt hast. Ich war niemand der gerne neue Menschen in mein Leben gelassen hat, oder neue Freundschaften mit Fremden eingegangen ist. Mein Auslandssemster hat dies geändert. Man muss nur anders über die Ängste, die man hat, nachdenken. Denkt dir mehr; Was kann ich von diesen neuen Freundschaften lernen? Sind sie mir sprachlich hilfreich? Jeder neue Mensch, den du kennen lernst wird eine neue Erfahrung sein.
Setze dir vor deinem Auslandssemester persönliche Ziele, schreibe sie auf und behalte sie dort, wo du sie immer vor Augen hast. So wirst du immer an diese Ziele erinnert und kannst sie verwirklichen.
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