20.12.2021 - von Milena
Hattet oder habt ihr vielleicht die Befürchtung, Heimweh während eures Auslandssemesters zu haben? Ich hatte diese Befürchtung auf jeden Fall, als ich Anfang diesen Jahres meine Sachen für meine Reise nach Island packte. Da ich über eine längere Zeit von meiner Familie und meinen Freunden zu Hause getrennt sein werde, fiel es mir schwer, mich von ihnen zu verabschieden. Natürlich gibt es auch Leute, die damit gar kein Problem haben. Doch ich persönlich zähle eher zu den Leuten, die schnell ihre Familie und Freunde vermissen.
Zum Glück war meine Angst vollkommen unbegründet. Zu Beginn meiner Zeit in Island hatte ich tatsächlich etwas Heimweh, da ich noch niemanden kannte und mich in dem neuen Land einleben musste. Es war allerdings nie der Fal, dass es mir besonders schlecht ging, da ich natürlich auch super aufgeregt auf die bevorstehende Zeit blickte. Trotzdem war es zuerst eine ungewohnte Situation, da ich das erste Mal alleine für eine längere Zeit im Ausland war. Da ich während der Corona-Pandemie nach Island reiste, musste auch ich eine 5-tägige Quarantäne „absitzen“. Diese war nicht gerade hilfreich, um mich auf andere Gedanken, weg von den Befürchtungen, zu bringen. Der einzige Unterschied war, dass man in Island während der Quarantäne Spaziergänge machen durfte und so habe ich Reykjavík in den ersten Tagen zu Fuß erkundet. Es war ein besonderer Moment als ich am Wasserufer ankam und diese wunderschöne Aussicht (siehe Bild ganz unten) sah. Dies war der Moment, in dem ich überhaupt erst realisierte, dass ich dort ein halbes Jahr lang leben werde.
Umso schöner wurde die Zeit auch als meine Quarantäne endlich vorbei war und ich anfing, mich in Island einzuleben und die ersten neuen Freundschaften knüpfte. Um ehrlich zu sein, habe ich ab diesem Zeitpunkt fast gar kein Heimweh mehr gehabt, da ich super viel erlebt habe in dieser Zeit. Sobald man also erst einmal richtig angekommen ist, beginnt eine unvergessliche Zeit.
Ihr braucht also keine Angst vor Heimweh im Ausland haben. Es kann natürlich sein, dass ihr zwischendrin Heimweh habt, aber das ist auch vollkommen normal. Erstens ist man mittlerweile digital so gut vernetzt, dass man seine Leute zu Hause fast immer kontaktieren kann. Zweitens werdet ihr eine ganz besondere Zeit erleben und das Heimweh wird dabei in den Hintergrund rücken.
Wir, also meine Freunde dort und ich, fanden die Zeit am Ende sogar viel zu kurz und wären gerne noch länger dort geblieben. Ich kann also allen, die auch Angst vor Heimweh haben, nur dazu raten, den Schritt einfach zu wagen. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ihr dort eine tolle Zeit erleben und viele neue Leute kennenlernen werdet, die euch das Heimweh nehmen oder euch helfen, damit umzugehen. Außerdem hat es mir auch viel Selbstbewusstsein gegeben, dass ich trotz der Befürchtungen alleine ins Ausland gereist bin und mich dort so gut zurechtgefunden habe. Darauf kann man am Ende auch stolz sein.
Meine Zeit in Island beendete ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Einerseits war ich traurig, meine Freunde dort, die ich sehr in mein Herz geschlossen habe, und das super schöne Land verlassen zu müssen. Andererseits war ich aber auch einfach dankbar für die Erfahrung und freute mich auf meine Familie und Freunde zu Hause. Es ist vollkommen normal, auch mal seine Liebsten zu Hause zu vermissen. Bei der Entscheidung, ob du ins Ausland gehen möchtest oder nicht, sollte diese Angst aber keine Rolle spielen.
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