18.01.2021 – von Annika
Die vielseitige Landschaft des Südwestens der USA bietet tolle Möglichkeiten für Reisen zu jeder Jahreszeit. Mein Auslandsjahr habe ich in Colorado verbracht und hierbei viele Reisen machen können, die ich vorab so nicht erwartet hatte.
Colorado selbst bietet schon traumhafte Möglichkeiten zum Reisen, so hätte man allein im Staat selbst jedes Wochenende andere Ziele besichtigen können, wie etwa das Ice Castle in der Nähe von Denver, zahlreiche Skigebiete über den gesamten Staat verteilt oder die ewige Wüstenlandschaft im Sand Dunes Nationalpark. Die meisten Ziele für meine Reisen orientierten sich an den geographischen Lagen der Nationalparks. Hierfür lohnt es sich definitiv einen Seasonpass vorab zu besorgen. In den USA ist es nahezu unerlässlich als Student ein eigenes Auto zu haben. In Kombination mit den sehr günstigen Tankkosten kann man so alleine oder auch mit anderen Studenten zusammen tolle Trips machen. Hierbei scheinen die Distanzen zunächst sehr weit und für Deutsche mag es nach einer ewigen Strecke klingen, 6 Stunden durch die Berge Richtung Westen zu fahren. Daran gewöhnt man sich jedoch superschnell und die Fahrt selbst wird schon zum Erlebnis. So ist es keine Seltenheit während der Fahrt auf Rentiere, Rehe, Adler, Steinböcke oder sogar Braunbären zu treffen. An vielen Business Schools des Landes finden an Freitagen keine Kurse statt, sodass man auch größere Trips einfach über das Wochenende machen kann.
Meine Uni in den USA hat auch oftmals selbst geführte Wochenendtrips angeboten zum Skifahren oder Wandern. Das meiste Equipment konnte man auch in der Uni ausleihen, sodass Zelten auch eine tolle Möglichkeit war. Das Wetter in Colorado ist sehr wechselhaft, sodass man teilweise bei dem Schnee vom Vortag schon wieder im T-Shirt rausgehen kann. Insgesamt ist das Wetter immer super gewesen. Die einzige Hürde für die Reisen im Auto sowie Flugzeug sind Schneestürme. Es ist also wichtig, immer einen Blick auf die Wettervorhersage zu werfen.
In den USA sind die Flugpreise tendenziell etwas höher als innereuropäische Flüge. Dennoch habe auch ich mit anderen Kommilitonen zusammen ein verlängertes Wochenende in Miami verbracht. Florida schien mir hierbei sehr konträr zur Landschaft und zur Kultur in Colorado. Es war ein toller Trip und in den Hostels in Miami Beach findet man schnell Anschluss. Insgesamt lässt sich festhalten am besten gleich zu Beginn des Semesters einen Plan für eventuelle Reisen zu machen und die Flugpreise sowie Klausurtermine abzugleichen. Andere deutsche Studenten haben während des Aufenthalts auch Flugreisen nach Kanada, Kuba oder Mexiko gemacht. All diese Ziele sind von Colorado aus mit dem Flugzeug einfach und günstig zu erreichen.
Dennoch habe ich es bevorzugt mit dem Auto zu reisen, da man einfach viel spontaner und ungebundener ist. Die längste Reise habe ich über die Thanksgiving Break gemacht. In dieser Zeit ist die gesamte Uni quasi geschlossen. Der Roadtrip wurde einige Zeit geplant, da wir uns dafür entschlossen hatten, größtenteils auf Hotels zu verzichten und private Unterkünfte anzufragen. Hierfür gibt es einige Plattformen, auf denen man sich dank bestehender Rezensionen und Vorstellungen der Leute auch einigermaßen sicher fühlen kann. Viele Leute in den USA stellen hier also ihre Couch oder gar ganze Zimmer zur Verfügung, die sie sonst für den Familienbesuch aus anderen Staaten freihalten. Diese Art des Reisens hat nochmal völlig andere Einblicke ermöglicht und auch sehr gute Freundschaften. So habe ich einen Gastgeber auch im zweiten Semester meines Studiums in den USA nocheinmal besucht.
Insgesamt waren meine Reisen während des Jahres sehr abwechslungsreich und oft spontan. Ich kann es jedem empfehlen auch spontane Trips zu machen und hierbei offen zu sein, Land und Leute besser kennenzulernen.
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