(Teil 3) Campus und Leben, Kulturangebote, Humaniteadas und Interfacultades, Sport & Freizeit und Reisen.
- Auslandslots*innen

- 18. Sept.
- 24 Min. Lesezeit
18.09 - von Kevin
Campus und Leben
Der große Campus zählt eine Menge Fakultäten und bietet viel Platz zum Spazieren und Entspannen.

Er ist sehr grün und es leben ein paar Hirsche und Alpakas in einem abgesperrten Bereich im hinteren Teil der Uni namens digimundo. Früher liefen sie sogar frei herum. Auch einige Eichhörnchen leben hier und dementsprechend ist das Maskottchen der PUCP ein Eichhörnchen mit dem Namen Quilla.

In der eigenen Buchhandlung kann man neben Literatur auch Merch, zum Beispiel, in Form von Pullis oder halt Plüscheichhörnchen, kaufen. Zum Ende des Semesters gibt es dort immer Rabatt auf viele Produkte, aber dann ist die Auswahl geringer. Manchmal gibt es hier Buchvorstellungen oder kleine Konzerte. Ihr Instagram ist: @libreriapucp. Zum Essen laden unter anderem drei verschiedene Mensen ein: die Zentralmensa, die Mensa von letras und die Mensa von arte. Die Menus bestehen aus Vorspeise, Hauptspeise, Nachtisch und einem Getränk. In der Zentralmensa kriegt man außerdem ein Stück Brot mit dazu. Für die Vegetarier gibt es ein eigenes Menu. Es werden auch newplato und ecoplato angeboten, diese kosten jeweils S/ 8,20 und S/ 5,70. In der Zentralmensa und der von Kunst sind die Menus gleich und kosten S/ 9,80. Bezahlung geht mit Bargeld oder Karte.

Anders sieht das in letras aus, hier wird nur Bargeld oder Yape / Plin als Zahlungsmittel akzeptiert, es kostet zehn Cent mehr und es wird ein ganz anderes Menu angeboten. Dort gibt es außerdem Gerichte à la carte und ein Menu namens criollito, was S/ 13 kostet und keine Vorspeise enthält. Ratsam ist es, sein Ticket für das Mittagessen schon morgens zu kaufen, weil es sein kann, besonders bei den zwei kleineren Mensen, dass diese bis Mittag ausverkauft sind. In der Zentralmensa passiert das in der Regel nicht, aber dafür bilden sich dort zwei sehr lange Schlagen und es kann etwas länger dauern, bis man sein Mittagessen zu sich nehmen kann. Eine Neuigkeit ist, dass man sein Menu online reservieren kann. Das geht bis 11 Uhr vom selben Tag und man braucht eine Debit- oder Kreditkarte von Mastercard oder Visa. Es gibt jedoch auch ein paar Cafés und kleinere Restaurants, wo man sich ein Mittagessen kaufen kann. Im Erdgeschoss von Tinkuy findet sich zum Beispiel seit neustem Bembos, das peruanische McDonalds. Im Erdgeschoss des Aulario findet man Kilomío, wo man nach Gewicht bezahlt. Wenn man sich was von auswärts oder zuhause mitbringt, dann kann man das in einer der vielen Mikrowellen aufwärmen. Diese befinden sich bei den Mensen und manche Fakultäten haben auch welche. Außerdem kann man sich Essen von sogenannten trafis liefern lassen, was eigentlich verboten ist. Dafür muss man nur Mitglied einer Gruppe bei Facebook sein, wo jeden Tag reingestellt wird, was zum Essen angeboten wird. Wenn man etwas möchte, dann kommentiert man lediglich seinen Wunsch und Standort am jeweiligen Post. Ich habe mir nur Nachtische bestellt, weil mir das Essen von dort nicht so gut geschmeckt hat. Automaten für Snacks, Getränke oder Kaffee gibt es an jeder Ecke. Aber auch zwei Kioske, einer an der Fakultät für Sozialwissenschaften und der andere bei EEGGLL hinter dem Polideportivo. Falls man Lust auf Eis hat, gibt es eine Eisdiele und wenn man einen Kaffee trinken möchte, bieten sich neben den Automaten zwei Filialen von Juan Valdez an. Es gibt ebenso Wasserspender, aber ob man von diesen trinken oder seine Flasche auffüllen will ist eine andere Frage. Generell sollte kein Wasser vom Hahn getrunken werden. Zum Entspannen gibt es ein paar Orte, wo man sich hinlegen kann, zum Beispiel im Siestario von Tinkuy und im Samay Wasi in EEGGLL. Bei gutem Wetter kann man auch auf eine der vielen Wiesen, nur nicht auf die bica, die Hauptwiese mit dem großen Stern, denn sonst fällt man durch, so sagt man. Falls man gerne Schach spielt und Figuren hat, findet man neben EEGGLL draußen Schachtische, sonst bietet sich an, wenn kein taller stattfindet, in den Schachraum des Polideportivo zu gehen. In Tinkuy, im ersten Obergeschoss, findet man auch Tischtennisplatten zum Spielen. Der Campus ist so groß, dass man auf ihn schön spazieren kann und er sogar ein Fragment eines Inkawegs beherbergt. Erwähnenswert ist auch, dass ein absolutes Rauchverbot gilt. Da muss man dann vor dem Eingang. Sollte man gläubig sein, dann kann man in die kleine Kapelle, das Herz des Campus, gehen, um zu beten oder um dem Gottesdienst beizuwohnen. Dort befindet sich auch das CAPU. Es gibt natürlich Bereiche, wo man sich zum Lernen zurückziehen kann. So zählt zum Beispiel meine Fakultät einen eigenen großen Raum zum Lernen, Raimundo, der exklusiv für Studenten der Fakultät gedacht ist. Sonst kann man in eine der vielen Bibliotheken gehen oder sich mit einen der Lernbereiche über Campus Virtual reservieren, die in der Regel für Gruppenarbeiten genutzt werden. Für das Studium steht kostenlos WLAN zur Verfügung mit dem Namen redpucp. Wenn man etwas drucken muss, kann man das an den Druckstationen machen, die es an jeder Fakultät gibt. Für den Fall, dass man etwas an Schreibwaren braucht, kann man diese, ohne den Campus zu verlassen, in einem Laden in der Zentralbibliothek im Erdgeschoss (primer piso) oder im Tinkuy in der ersten Etage (segundo piso) kaufen. Es gibt also kein Erdgeschoss in Peru, sondern man fängt mit 1 an. Sollte man etwas finden, dann kann man das entweder bei einem Sheriff, so werden die Leute vom Sicherheitsdienst genannt, oder im Fundbüro abgeben. Und sollte man ein Schließfach benötigen, kann man das für S/ 25 je Semester, zumindest in LLCCHH, anmieten. Dort muss man im Büro des centro federado den Mietvertrag unterschreiben und darf dann sein Schließfach auswählen, für das man aber selbst ein Schloss kaufen muss. Da der Campus wie eine kleine Stadt ist, gibt es dort ein paar Bankautomaten und sogar eine eigene Filiale der BBVA, wo man ein Konto eröffnen kann. Es gibt aber auch andere Banken in Peru wie BCP, Interbank und Scotiabank. Dort ein Konto zu eröffnen könnte jedoch schwieriger sein. Eine Frage die eventuell auftreten kann ist, ob der Campus behindertenfreundlich ist. Die kurze Antwort ist ja, die PUCP ist inklusiv. So ist der Campus für Rollstuhlfahrer sehr zugänglich und es gibt zum Beispiel in jedem Gebäude einen Aufzug. Ich durfte einen blinden Studenten kennenlernen und er wurde immer von jemanden vom Sicherheitsdienst oder seinen Kommilitonen in seine Fakultät begleitet. Auch ich begleitete ihn einmal, als er einen für ihn transkribierten Text in der Zentralbibliothek bei SADP abholen ging. Anders sieht es außerhalb der Uni aus. Zum Beispiel kann man als Rollstuhlfahrer praktisch keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Die Leute sind jedoch sehr hilfsbereit, wenn man körperlich eingeschränkt ist. Auf dem Campus kann man sich auch kostenlos medizinische Hilfe suchen. Die Bereiche umfassen: Allgemeinmedizin, Augenheilkunde, Gynäkologie, Kardiologie, Radiologie, Traumatologie und Ultraschall. Außerdem kann man sich dort psychologische Hilfe suchen oder zur Ernährungsberatung gehen. Der Servicio de Salud ist montags bis freitags von 7:30 bis 10 Uhr nachts und samstags von 8 Uhr morgens bis 6 Uhr abends geöffnet. Es besteht auch die Möglichkeit, einen virtuellen Termin zu Vereinbaren. Dafür muss man nur einen Termin vorher online bei https://pucp.medicalcloud.pro/ vereinbaren oder man kann, wenn es akut ist, einfach vorbeigehen. Ich war dort zum Beispiel wegen einer Lebensmittelvergiftung, welche ich ein paar Mal bekam. Passend dazu gibt es auch eine kleine Apotheke von Mifarma. Wichtig für die Studenten, die Musik studieren ist, dass die Musikschule im Viertel Chorrillos liegt und damit weit weg vom Campus. Es gibt jedoch Busse vom Campus in San Miguel, die montags bis donnerstags einmal am Tag mittags um eins oder zwei dorthin fahren. An Wochentagen fährt der Bus der PUCP abends / nachts von Chorrillos zum Parque Kenndey in Miraflores. Nur am Donnerstag um sieben Uhr morgens und am Freitag um zwei Uhr nachmittags fährt er von Chorrillos bis nach San Miguel. Außerdem gibt es eine Wirtschaftsschule namens Centrum im Stadtteil Surco, also auch recht weit weg und sollte man etwas in dieser Richtung studieren, dann könnte es sein, dass man dorthin fahren muss. Sollte man jemanden von außerhalb mal in die Uni mitnehmen wollen, dann muss das angemeldet werden. Und falls man sich ein besseres Bild vom Campus machen möchte:
Kulturangebote
Jeden Donnerstag haben alle Studenten zwischen 12 und 3 Uhr nachmittags frei, denn es ist Kulturdonnerstag, jueves cultural, das heißt, es gibt verschiedene kulturelle Veranstaltungen. Ein Tanzworkshop, den es jedes Mal gibt, ist zum Beispiel baila por tu salud, was so viel heißt wie Tanze für deine Gesundheit. Auf dem sogenannten tontódromo, dem Weg, der durch die ganze Uni führt, werden von verschiedenen Gruppen oder Organisationen Stände aufgestellt. Die können von der Uni, vom Staat, von Privatunternehmen oder von den Studenten selbst sein. Zum Beispiel versucht die Uni mit Idiomas PUCP, Studenten zu animieren, ihre Sprachkenntnisse in Englisch zu verbessern oder eine neue Sprache zu lernen, entweder Portugiesisch oder Quechua, die größte indigene Sprache des Landes zusammen mit Aymara. Da es auch eine Partnerschaft mit dem Konfuzius Institut gibt, kann man manchmal von denen auch einen Stand finden, wo man sich über die Vorteile in der heutigen Welt informieren kann, die ein Studium von Mandarin mit sich bringt. Außerdem konnte man sich, als ich dort war, seinen Namen schreiben lassen. In der Regel gibt es an den meisten Ständen entweder ein Glücksrad, ein Quiz oder dergleichen. Aber nicht nur Infos über Sprachkurse, sondern auch über Austausch, Weiterbildung oder Ernährung und vieles mehr bietet die Uni an. Es gibt jedoch auch unzählige von Studenten gegründete Gruppen in den Bereichen: Kunst, Kultur und Erbe; Inklusion, Gleichheit und Anerkennung der Diversität; Interdisziplinär; Internationalisierung; Forschung, Kreation und Innovation; Politik; Universitäre Soziale Verantwortung, sowie Nachhaltigkeit und ganzheitliche Ökologie, die man dort zum Teil antreffen und sich ihnen anschließen kann. Alle Studentengruppen findet man online unter: https://agrupaciones-estudiantiles.pucp.edu.pe/agrupaciones. Aber das kulturelle Angebot beschränkt sich nicht nur auf Donnerstag, sondern während des ganzen Semesters gibt es Angebote für die Studenten. So gibt es jedes Semester eine Buchmesse auf dem Campus oder fast wöchentlich Veranstaltungen zu verschiedenen Themen. Auch existiert ein eigenes Kulturzentrum, das Centro Cultural PUCP, im Stadtteil San Isidro, wo man sich Theaterstücke oder Kinofilme gegen ein geringes Entgelt anschauen kann.

Dort gab es in meinem ersten Semester sogar ein Filmfestival. Mehr Information bei Instagram unter @festivaldecinedelima. Wenn man sich sonst gerne Filme anguckt und mit ihnen auseinandersetzt, dann kann man in die mediateca gehen und sich dort welche anschauen. Es werden dazu fast wöchentlich in den verschiedenen Fakultäten Filme gezeigt, manchmal mit darauffolgender Diskussion mit dem Regisseur. Dafür kann man zum Beispiel bei Instagram unter @funcioncinepodcast und @cineclubletras nachschauen. Die Studenten und ihre Vertretungen in den verschiedenen Fakultäten organisierten auch von sich aus verschiedene Events und Aktivitäten. Zum Beispiel gab es an einem jueves cultural ein Festival, wo sich die verschiedenen Studiengänge in meiner Fakultät, also Archäologie, Geografie, Geisteswissenschaften, Geschichte, Informationswissenschaften, Linguistik, Literatur, Philosophie und Soziale Arbeit, der Universitätsgemeinschaft unter dem Namen Festival H vorstellten. Es wurden ein paar Stände aufgebaut, wo Workshops angeboten, Bücher, sowie Plüschtiere vom Maskottchen der Fakultät, des Hippogryphen, verlost wurden. Noch mehr wird jedoch innerhalb der Fakultät von den Studenten selbst, beziehungsweise von der Fakultätsvertretung, dem Centro Federado, kurz CF, @cfllcchh bei Instagram für die Geisteswissenschaften, organisiert. So etwa die humaniteadas, die gleich ausführlicher behandelt werden oder eine Feier zu Beginn des Semesters und zum Ende der humaniteadas. Ebenso gibt es ein Mal im Jahr ein Interuniversitäres Literaturfestival, welches von den Literaturstudenten und ihrer Vertretung, dem Centro de Estudiantes de Literatura, kurz CELIT, auf Instagram als celit_pucp, zusammen mit denen der Universidad Nacional Mayor de San Marcos und der Universidad Nacional Federico Villareal veranstaltet wird. Dabei gibt es an einem Tag oder an zwei Tagen auf dem Campus der einen Uni Veranstaltungen und am folgenden auf dem Campus der anderen. Während meines Aufenthaltes wurde auch von meinen Kommilitonen aus der Literatur ein ganzes Kolloquium mit dem Namen Ni madres, ni brujas, ni locas hervorragend organisiert.

Wer sich das genauer anschauen möchte, kann bei Instagram unter @coloquioliteraturapucp vorbeischauen. Das ist jedoch bei weitem nicht alles, denn es werden das ganze Semester über verschiedene Veranstaltungen organisiert, wie Gespräche und Diskussionen mit Gästen, Vorträge von Gedichten gepaart mit Musik oder sogenannte talleres, also Workshops, wie etwa ein Labor für kreatives Schreiben oder wie man mit dem Programm PRAAT eine akustische Analyse durchführt. Das wird alles von den Studentenvertretungen der jeweiligen Fachbereiche organisiert, wie dem CEL, dem Centro de Estudiantes de Lingüística, bei Instagram zu finden als @cel_pucp. Auch gibt es oft Exkursionen, zum Beispiel, zu einer Ausgrabungsstätte. Mit dem Kurs Amazonische Linguistik sind wir sogar für drei Tage in den Regenwald nach Pucallpa geflogen. Dort waren wir an der Universidad Nacional Intercultural de la Amazonía (UNIA), in einem indigenen Dorf und in einer wissenschaftlichen Station für Sprachwissenschaften und Interkulturalität namens CHANA.

Auch Studis aus anderen Kursen, die sich dafür interessierten durften mitkommen. Der Zusammenhalt in der Fakultät und insbesondere in den verschiedenen Studiengängen war wirklich groß.
Humaniteadas und Interfacultades
Im Wintersemester findet in allen Fakultäten ein Wettstreit, mit jeweils unterschiedlichen Namen, unter den verschiedenen Studiengängen statt. So heißt es in der Fakultät der Geisteswissenschaften, also humanidades auf Spanisch, humaniteadas. Dort werden gemeinsam mit den anderen Kommilitonen in verschiedenen sportlichen und anderen Disziplinen Punkte gesammelt. Bei uns gab es, was Sport betrifft, zum Beispiel Fußball, Basketball, Volleyball und Völkerball.

Es gab jedoch auch eine sehr lange Liste an Wetten, die man machen konnte, um Punkte abzustauben. Einer war etwa zur Nachbaruni zu gehen und dort Süßigkeiten zu verkaufen oder einen ampay zu inszenieren. Dabei trägt man ein eigens für die humaniteadas designtes Shirt und hält die Aktion dann auf Video fest. Es hat sehr viel Spaß gemacht und für mich persönlich war das der Moment, an dem ich die meisten Kontakte und auch Freundschaften knüpfen konnte. Am Ende gab es dann eine Party, namens Bomba H, wo es ein Wetttrinken, einen Tanzwettbewerb gab und der Sieger verkündet wurde. Wir, also Literatur und Linguistik, schnitten so gut wie kaum ein anderes Mal ab, wurden aber leider nur knapp Zweiter. Im Sommersemester gibt es dann die interfacultades, auch interfacus genannt. Diese laufen ähnlich wie die humaniteadas ab, aber dort nimmt dann die ganze Fakultät als Team teil und es gibt viel mehr Disziplinen. Diese wären Basketball (M/F), Fußball (M/F), Hallenfußball (M/F), Leichtathletik, Paleta Frontón, Powerlifting, Schach, Schießen, Schwimmen, Tischtennis und Volleyball (M/F). Hier wird meistens nach Geschlecht getrennt. Auch hierbei werden eigens Trikots selbst designet, manchmal finden sich sogar Sponsoren. Bei alldem trägt man die Farben seiner Fakultät, also in meinem Fall guinda, Kirschrot. Ich nahm an Tischtennis und Volleyball teil, außerdem habe ich auch bei der Sammlung von Plastikflaschen und Altpapier mitgemacht, dem reciclatón.

Wichtig ist, seine Krankenversicherten Nachweis einzureichen, um teilnehmen zu können. Am Anfang gibt es eine Parade von allen Fakultäten, wo man mitlaufen, aber auch an den Vorbereitungen für diese mitwirken kann, wie etwa Schmuck für den Wagen basteln oder etwa mit den Cheerleadern üben und dann mitzutanzen. Eine andere Möglichkeit ist es, sich für den Tanzwettbewerb bailetón oder das Maskottchen der Fakultät zu bewerben. Sogar die Unterstützung, die barras, werden gewertet. Es gibt aber auch eine eigene Tanzgruppe für die noche cultural, dem Höhepunkt des ganzen Events, wo alle Fakultäten, verschiedene, oft traditionelle Tänze vorführen und die Sieger der verschiedenen Disziplinen gekürt werden.

Da wir eine kleine Fakultät sind, waren wir ziemlich weit unten auf der Tabelle und haben in keiner Disziplin gewinnen können. Nur beim Recycling-Wettbewerb haben wir es weit geschafft und wurden Dritter. Bei der zweiten von zwei Zählungen, wurden wir sogar erster, da wir dort 1.647,92% vom eigentlichen Ziel gesammelt hatten. Mehr Eindrücke von der letzten Interfacultades bekommt man auf der Webseiteb https://interfacultades.pucp.edu.pe/index.htm. Für das Personal der Universität gibt es eine ähnliche Veranstaltung zu den Interfacultades mit dem Namen COPA PUCP.
Sport
Das Sportangebot an der PUCP ist sehr breit gefächert und so gibt es in fast jeder Disziplin ein Angebot. Es werden Baseball und Softball, Basketball (M/F/X), Fußball (M/F), Hallenfußball (M/F/X), Judo, Karate, Paleta Frontón, Rugby, Schach, Schießsport, Schwimmen, Taekwondo, Tischtennis, Leichtathletik, Volleyball (M/F) und Wushu – Kung Fu angeboten. Die meisten sind gemischt (X) und viele haben auch exklusiv Gruppen für Frauen (F). Ich persönlich habe an Schach, Tischtennis und Rugby teilgenommen.

Wenn man besonders gut ist, kann man sogar in die Mannschaft der Uni aufsteigen und an Wettkämpfen gegen andere Unis teilnehmen. Limitiert zugänglich sind nur Schwimmen und Schießen, denn es gibt keine eigene Schwimmhalle auf dem Campus und zu wenig Schießstände. Wenn man daran teilnehmen möchte, muss man am Anfang des Semesters zum Vorschwimmen oder Vorschießen gehen. Die Trainingszeiten und Orte finden sich auf https://daes.pucp.edu.pe/areas/actividad-fisica-y-deporte und bei Instagram unter @deportespucp, viele Disziplinen haben ein eigenes Instagram. Alle Sportangebote sind kostenlos, mit Ausnahme des Fitnessstudios, dieses kostet S/ 250 je Semester und man muss sich beeilen, um einen Platz zu bekommen. Es ist recht klein, aber dafür ist man dort gut aufgehoben und kann sich einen Trainingsplan erstellen lassen. Sollte man dort nicht trainieren wollen oder keinen Platz bekommen, dann kann man sich bei einem Fitnessstudio wie smartfit anmelden, welches es auch neben der Uni gibt und moderner, aber etwas teurer ist. Für den Sport gibt es eine riesige Halle, das Polideportivo, mit verschiedenen Feldern und Bereichen, als auch viele Felder an der frischen Luft. Diese kann man sogar kostenlos über den Campus Virtual mieten, wenn man genug Leute zusammenbekommt. Die Umkleiden und Duschen findet man entweder im Polideportivo auf der rechten Seite oder hinter dem Fitnessstudio. Wer nur gerne zuguckt, der kann sich auf Public Viewing freuen, denn manche Fußballspiele der peruanischen Nationalmannschaft werden auf dem Campus übertragen.
Freizeit und Reisen
Viele der Austauschstudenten nutzten die Zeit in Peru, um das Land besser kennenzulernen und zu bereisen. Das taten sie auch während des Semesters, zum Beispiel an Wochenenden oder verlängerten Wochenenden, wenn sie sich den Stundenplan entsprechend gelegt hatten, dass sie montags und / oder freitags frei hatten. Nicht sehr weit von Lima entfernt liegen zum Beispiel die Orte Caral, Huaraz, Ica oder Lunahuaná, die man einfach an einem (verlängerten) Wochenende kennenlernen kann. Da viele Austauschstudenten zusammenlebten oder in engen Austausch waren, fuhren viele von ihnen zusammen mal wohin. Es gab zudem im Wohnheim, der Residencia Pando, auch manchmal Feiern. Manchmal gingen sie zusammen Fußballspielen. Einmal sind viele von uns ins Fußballstadion gegangen, um ein Länderspiel zwischen Peru und Nicaragua anzuschauen, aber ich bin nicht reingekommen, weil zu viele Tickets verkauft wurden. Trotzdem ist ein Fußballspiel dort eine Erfahrung, die man machen kann, da Fußball in Peru so etwas wie eine zweite Religion ist. In der Hauptstadt gibt es drei größere Vereine in der ersten Liga: Alianza Lima, Sporting Cristal und Universitario de Deportes, kurz U. In der angrenzenden Stadt Callao ist Sport Boys zuhause. Beim Stadionbesuch sollte man darauf achten, überpünktlich zu sein, um reinzukommen und die Nähe zu Hooligans sollte vermieden werden, da es immer wieder zu Ausschreitungen kommt. Tickets sollten nur über die offiziellen Webseiten erworben werden und nicht über Dritte. Außerdem ist die Lage aller Stadien nicht die beste, weshalb man am besten mit Begleitung oder in Gruppen gehen sollte. Neben Fußball ist außerdem Volleyball eine beliebte Sportart. Mein Alltag war von der Uni geprägt, also verbrachte ich in der Regel in der Woche den ganzen Tag auf dem Campus. Neben dem Unterricht lernte ich, trieb Sport und verbrachte Zeit mit meinen Freunden dort. Im zweiten Semester nahm ich mir vor, etwas mehr zu unternehmen, was mir auch gelang. An den Wochenenden traf ich mich mit Freunden im Einkaufzentrum oder bei ihnen zuhause. Da ich auch Familie vor Ort habe, ging ich diese ebenfalls besuchen. Arbeiten ging ich nicht, da ich dafür keine Zeit hatte und die Bezahlung sehr schlecht ist. Als Tourist darf man das ohnehin nicht, aber wenn man freiwillige soziale Arbeit machen möchte, sollte das kein Problem sein. Wer gerne einkaufen und shoppen geht, kann in eine der vielen Malls in der Stadt gehen. Neben dem Plaza San Miguel, sind die größten und emblematischsten Einkaufszentren, das Jockey Plaza, das Real Plaza Salaverry und das Larcomar. Wer noch günstiger Kleidung oder gute Imitate kaufen will, der muss zu Polvos Azules oder in das Viertel Gamarra, das Textilzentrum der Stadt, aber dort muss man etwas aufpassen. Wenn man in der Stadt unterwegs ist und auf Toilette muss, ist es ein Trick, entweder in ein Einkaufszentrum zu gehen, wo die Toiletten aber nicht immer kostenlos sind, oder in ein Casino, wo man sich lediglich am Eingang ausweisen muss. Außerdem sollte man wissen, dass das Klopapier nicht in die Schüssel, sondern in einen Abfalleimer geworfen wird. Da Reparaturen hier sehr günstig sind, lohnt es sich eventuell, ältere defekte Geräte oder Klamotten mitzunehmen, um sie hier reparieren zu lassen. Sonst kann man sich auch Laptops von der Uni leihen. In eine Disco bin ich eigentlich nie richtig feiern gegangen, aber es gab immer wieder mal Feiern bei Freunden zuhause. Eine größere Feier habe ich tatsächlich selbst organisiert, und zwar meine Geburtstagsfeier.


Viele Freunde kamen, wenn auch zu spät, worauf man sich immer einstellen muss, und wir haben eine tolle Zeit verbracht. Sollte man auswärts feiern gehen wollen, dann sollte man sich nie von Fremden zu Getränken einladen lassen, auch Männer nicht, und es sei geraten, nur in sicheren Vierteln wie Miraflores und Barranco feiern zu gehen. Diese sind sehr schön und laden zum Spazierengehen oder Essen ein. In Miraflores gibt es sogar einen Katzenpark, den Kennedypark. Generell sollte man bei streunenden Tieren, besonders Hunden, aufpassen, dass sie einen nicht angreifen oder beißen, weil man sich sonst gegebenenfalls gegen Tollwut impfen muss. Sonst kann man wie in jeder anderen Stadt ins Kino gehen oder anderen Freizeitaktivitäten nachgehen. Da Lima die Hauptstadt ist, kommen immer wieder Musiker und Bands aus der ganzen Welt und geben Konzerte, in die man gehen kann. Manchmal gibt es auch Musikfestivals. Was man aber nur in Lima und Peru kann, ist die exzellente peruanische Gastronomie genießen. Wer in Peru war und nicht Ceviche oder Lomo Saltado gegessen hat, nicht Chicha und Inca Kola getrunken hat, der war nie dort. Den Pisco sollte man auch probiert haben, denn er ist das alkoholische Nationalgetränk. Peru ist nicht bekannt für seine Weine und Biere, aber einheimische Biersorten wie Pilsen, Cristal und Cusqueña kann man mal probieren. In jeder Region gibt es eine eigene Küche mit eigenen Geschmäckern. Ein Restaurant, was ich sehr empfehlen kann, ist das Panchita. Es gibt auch andere günstigere, wie Tanta oder Premiumrestaurants wie das Maido, wo man sehr weit im Voraus reservieren muss. Was die Trinkgeldkultur in Peru anbelangt, ist es nicht verpflichtend, welches bei einem Restaurantbesuch zu geben, es wird jedoch gerne gesehen. Ich gab immer 10% oder rundete auf. Neben der peruanischen gibt es auch peruanisch-chinesische Fusionsküche, welche den Namen Chifa trägt, aber man sollte aufpassen, wo man das isst, weil man, wenn man Pech hat, eine Lebensmittelvergiftung bekommen kann. Dasselbe gilt für Streetfood. Die Vielfalt an frischem Obst und Gemüse, die es anderswo nicht oder nur teuer zu kaufen gibt, sollte man ebenso nutzen. Ich empfehle mindestens einmal Chirimoya und Lúcuma zu probieren. Wer gerne in seiner Freizeit kocht, der kann dafür entweder in einen der großen Supermärkte einkaufen gehen, wie Metro, Plaza Vea, Tottus oder Wong. Dort und in allen größeren Länden kommt am Ende an der Klasse die Frage: „¿Boleta o factura?“. Die richtige Antwort ist dabei boleta. Um Geld zu sparen, gibt es die Möglichkeit auf einen größeren Markt zu gehen. Es kann jedoch auch passieren, dass ein Kilo dort 900g wiegt. Ich ging gerne auf dem Markt, weil derKontakt sehr persönlich ist. Man geht nämlich in der Regel zu seinem casero, den man schon länger kennt und unterhält sich sogar, wenn es Vertrauen gibt, über Privates. Ich vermisse besonders meine casera, bei der ich öfter in der Woche Obst einkaufen gegangen bin.

Hatte ich mal kein Geld, war das kein Problem, bezahlte ich beim nächsten Mal. Musste ich nur einen Schein wechseln oder brauchte Bargeld, auch kein Problem. Es ist außerdem immer besser, eigene Tüten mitzubringen, denn sonst bekommt man bei jedem Einkauf, manchmal sogar für jedes größere Produkt, besonders in Supermärkten, eine Plastiktüte. Auf dem Markt kann man in der Regel auch günstig ein Menu zum Essen kaufen und vor Ort essen oder mitnehmen. Lieferservice nach Hause gibt es selbstverständlich auch, die heißen dort Rappi und PedidosYa, man kann sich aber nicht nur Essen, sondern auch andere Sachen, wie Bier, Snacks oder Spirituosen liefern lassen. Es ist immer eine Möglichkeit in eine bodega zu gehen, das sind kleine Läden, die es in fast jeder Straße gibt, sehr lange offen haben und vergleichbar mit einem Kiosk sind. Diese sind sogar oft günstiger als die Supermärkte und man muss nicht alles weit nachhause schleppen. In der Weihnachtszeit wird Panetón gegessen. Dieser Hefekuchen wird auch in Rahmen einer Kampagne in der PUCP verkauft, wobei die Erlöse an die Kinder eines Krankenhauses gehen. Wenn man gläubiger Christ ist, kann man auch in seiner Freizeit viele schöne Kirchen besichtigen oder sich eine Gemeinde suchen. Es gibt in Lima so viele, dass man schwer keine findet, die zu einen passt. Neben dem Christentum gibt es in Peru praktisch nur Atheisten. Das heißt im Umkehrschluss, dass es etwa für andere Religionen wenige Gotteshäuser gibt. Dennoch gibt es anscheinend Synagogen, Hindutempel, buddhistische Tempel und eine Moschee in Magdalena del Mar. Eine besonders große Moschee in Peru, die einzige außerhalb Limas zugleich, befindet sich in Tacna. In Peru gibt es verschiedene Feiertage wie den Tag der Flagge am 7. Juni oder den Unabhängigkeitstag am 28. Juli, wo man sich am Folgetag eine Militärparade auf der Av. Brasil anschauen kann. Neben diesen patriotischen Feiertagen gibt natürlich den 1. Mai, den internationalen Kampftag Tag der Arbeiterklasse, mit großen Demonstrationen der Gewerkschaften im Stadtzentrum, und wie zu erwarten auch christliche, wie Santa Rosa am 30. August. Ein sehr wichtiges Fest, aber kein Feiertag, ist am 18. Oktober der Señor de los Milagros, der Herr der Wunder, der in einer Prozession durch das Zentrum getragen wird. Dann gibt es natürlich noch das wichtigste aller Feste in einem christlichen Land, Weihnachten. An Heiligabend gibt es traditionell Truthahn oder Ferkel, aber erst um Mitternacht. Das hat mir nicht so gefallen. Außerdem habe ich persönlich die Weihnachtsmärkte aus Deutschland vermisst. Andere Sachen, die man in Lima machen kann, sind Surfen, Schnorcheln oder Paragleiten. Ein ebenfalls nicht so günstiges Vergnügen ist in einen Golfklub oder an einen Schießstand zu gehen. Sollte man an den Strand fahren wollen, wenn es wärmer wird, bieten sich die Strände Limas an, wie agua dulce, aber es gibt deutlich schönere außerhalb, wie in Ancón oder Cerro Azul. Und wenn man schon in der Stadt der Könige ist, dann ist der Besuch des historischen Zentrums mit Bauten aus der Kolonialzeit ein Muss. Die Plaza San Martín, der Jirón de la Unión, 28 die Plaza de Armas, der Palacio de Gobierno und die Kathedrale befinden sich unter anderem dort. Es gibt Führungen, aber man kann es auch allein erkunden. Bei Fragen zum Reisen, kann man sich immer über WhatsApp an die Information iperú unter (+51) 944-492-314 wenden. Ich habe es selbst genutzt und es funktioniert sehr gut. In ganz Lima gibt es viele interessante und sehenswürdige Museen, wie Larco oder MALI, Ausstellungen als auch Ausgrabungsorte, wie die Huaca Pucllana oder Pachacámac. Es gibt auch viele wunderschöne Parks, wie der Parque de la Amistad, Parque de las Aguas, Parque El Olivar, Parque de la Exposición und Parque del Amor. Sonst kann ich empfehlen, den Zoo oder eine Theateraufführung

zu besuchen. Immer wieder gibt es auch verschiedene Messen, auf die man gehen kann, wie die des Buches, wo man immer einen Stand vom Verlag der Uni namens Fondo Editorial PUCP, findet und bei Vorlage des Studentenausweises dort eine Vergünstigung beim Kauf bekommt. Offiziell eine eigenständige Stadt aber praktisch Teil von Lima ist Callao, dort liegen der Flughafen und der Hafen. Auch dort kann man hingehen, denn es gibt schöne Ecken wie La Punta oder das Zentrum. Wer Geschichte gerne hat, muss die Festung Real Felipe besichtigen und wer mal was ganz anderes machen möchte, kann das ehemalige U-Boot Abtao besuchen gehen. Es ist jedoch nicht ganz ungefährlich dort, also lieber in Gruppen dorthin gehen. Mein Geheimtipp allem Voran ist jedoch Apu Siqay, auf diesen Berg kann man wandern, wenn es bewölkt ist, was fast immer der Fall ist, und man gelangt über die Wolken. Besonders der Sonnenuntergang dort ist atemberaubend. Jedoch liegt der Berg in einem recht gefährlichen Viertel, weshalb man nicht allein gehen sollte, und wenn man den Sonnenuntergang sehen will, dann muss man sich auf einen sehr dunklen Abstieg einstellen, da es keine Beleuchtung gibt. Eine Alternative, von wo man ganz Lima sehen kann, ist der Cerro San Cristobal, aber auch er liegt in einem gefährlichen Viertel.

Man kommt zu Fuß hoch, was nicht ratsam ist oder mit einem Auto. Wenn man keins hat, kann man versuchen, einen guten Preis mit einem Taxi auszumachen, um hoch und dann woandershin gefahren zu werden. So habe ich es zwei Mal gemacht, denn Busse dorthin gibt es keine mehr. Ein kurzes Video, um sich ein paar Eindrücke von Lima und Callao zu machen: https://youtu.be/66iB95wZ-ew?feature=shared. Falls einen doch langweilig wird, was unmöglich ist, wie das Sprichwort sagt: „In Peru wird einen nie langweilig“, kann man Fernsehergucken oder Zeitung lesen, da es immer spannend ist zu sehen, was alles im Land abgeht. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass die peruanischen Medien alles andere als unparteiisch sind und das meist auch nicht verschleiern. Sonst muss Netflix oder dergleichen herhalten. Ein Trick ist es, seinen Vertrag zu kündigen und dann wieder aufzunehmen, so gelten die niedrigeren peruanischen Preise. Das funktioniert auch bei Spotify. Falls das nicht hilft und man sich einsam fühlt, dann hilft nur noch Tinder oder wenn man mutig ist sich in einen Bus setzten und eine „Stadtbesichtigung“ machen. Da ich mehr oder weniger kurze Zeit nach dem Ende meiner letzten Klausur in Essen nach Peru gereist bin, hatte ich kaum Semesterferien im Sommer 2023, weil das Semester dort direkt Mitte August wieder losging. Dafür war dieses bereits Mitte Dezember beendet und ich hatte bis Mitte März Zeit, Peru und die umliegenden zu bereisen. Währenddessen läuft in der PUCP das Sommersemester, was aber nur optional ist, um Kurse nachzuholen oder schneller mit dem Studium fertig zu werden. Es gibt dort also theoretisch drei Semester (Trimester) jedes Jahr. Während der beiden Semester, die ich dort studiert habe, habe ich mich auf das Studium konzentriert und bin dementsprechend nicht verreist. Das habe ich danach nachgeholt. So war ich etwa im Dezember zwei Wochen im peruanischen Regenwald, dann habe ich mit meiner deutschen Cousine, eine Tour durch den Süden Perus gemacht. Es ging in drei Wochen über Paracas, Ica, Nasca, Arequipa, Chivay, Puno bis nach Cusco.


Geplant habe ich das alles auf eigene Faust und dadurch war es eine recht preiswerte Reise. Nur zurück ging es mit dem Flugzeug, der Rest wurde mit Bus und Kleinbus zurückgelegt. Dabei sollte man aufpassen mit Unternehmen zu reisen, die einen gewissen Standard haben, wie zum Beispiel Civa, Cruz del Sur, Linea, Movilbus oder Oltursa. Auch sollte sehr auf die Haltestellen geachtet werden. Da Lima sehr groß ist, hat ein Unternehmen nicht selten zwei Terminals, wobei manche von denen in gefährlicheren Zonen liegen. Daher sollte man gucken, von wo aus man fährt. Einige Busunternehmen fahren ab der Av. Javier Prado, welche die meiste Zeit mit viel Stau geplagt ist, also muss man, je nach Uhrzeit, mehr Zeit einplanen, wenn man von dort abfährt. Meistens lohnt es sich einen kleinen Aufpreis für mehr Komfort im Bus zu zahlen und wer eine Nacht im Hotel und Zeit sparen möchte, kann sich mit Nachtbussen fortbewegen. Inlandsflüge außer von und nach Lima gibt es wenige, also muss man in der Regel mit dem Bus fahren. Wenn man doch mal fliegt, sollte man rechtzeitig buchen, weil es nicht viele Fluglinien im Land gibt und die Preise dementsprechend sind. Die größte Fluggesellschaft ist mit Abstand LATAM, gefolgt von SKY Airline, JetSmart, Star Perú und ATSA. Es gibt jedoch ab und an Kampagnen, wo es viel Rabatt auf Flüge gibt, danach kann man auf ihren Social-Media-Kanälen Ausschau halten. Bei SKY lohnt es sich außerdem auf ihrer Webseite nach Coupons zu suchen. Damit habe ich etwas Geld gespart. Vom oder zum neuen Flughafen Jorge Chávez wird es erstmals als öffentliche Verkehrsmittel nur die AeroExpresos geben. Das sind Busse, die alle 15 Minuten Richtung Norden, Süden und Zentrum fahren. Ob es dann noch weiterhin den AirportExpress nach Miraflores gibt, wird sich zeigen. In Zukunft soll auch die Metro an dem Flughafen angeschlossen werden. Sonst kann man sich Taxis nehmen, am besten, wenn man sich nicht auskennt, von einem offiziellen Taxistand im Flughafenterminal. Diese sind deutlich sicherer, aber etwas teurer als die Taxifahrer, die am Eingang stehen und versuchen Kunden für sich oder jemanden anderes zu gewinnen. Nicht selten werden Touristen dabei abgezockt, weil die Preise einen für europäische Verhältnisse günstig scheinen, aber eigentlich totaler Wucher sind. So sollte man bei solchen Taxen, etwa nach San Miguel, egal zu welcher Uhrzeit, nicht mehr als S/ 40 zahlen, zirka 10€, am besten sogar weniger. Züge gibt es im Land kaum. Die sehr wenigen die es gibt, sind für den Tourismus bestimmt und teuer bis sehr teuer. Zug fährt man daher in Peru praktisch nur von Ollantaytambo, bei Cusco, nach Machu Picchu, wenn man nicht den Inka-Pfad laufen will. Es soll jedoch jetzt eine Bahnlinie von Lima nach Ica gebaut werden. Wenn man ein Fan von Zügen ist, kann man günstig mit einem sehr alten Wagon zwei Mal am Tag zwischen Tacna und Arica in Chile, ehemals Peru, fahren. Einstellen muss man sich auf die verschiedenen Klimazonen. So kann es in einer Region sehr heiß und in der anderen sehr kalt sein. Außerdem sollte man im Kopf haben, dass Cusco und ganz besonders Puno, wo der Titicacasee liegt, sehr hoch liegen und man die Höhenkrankheit bekommen kann. Also sollte immer mindestens ein Tag eingeplant werden zum Akklimatisieren. Was Unterkünfte angeht, kann man sich einfach in einem günstigen Hotel oder Hostel einquartieren. Airbnbs gibt es nicht allzu viele und sie kosten auch etwas mehr. Als Student steht einen manchmal in Museen oder Attraktionen eine Ermäßigung zu, deshalb ist es immer von Vorteil die Bescheinigung der PUCP mitzuführen, manchmal reicht aber auch der Ausweis aus der App oder sogar der aus Deutschland. Plan D war bei mir der ISIC-Ausweis. Bei Preisen, egal welchen, lässt sich fast immer verhandeln. Das kann man im Hinterkopf behalten, wenn man zum Beispiel Souvenirs kaufen geht. Falls man Briefe oder Postkarten ins Ausland verschicken möchte, kann man das mit Serpost tun, aber das ist etwas teuer. Eine wichtige Frage bei dem ganzen ist die nach dem Geld. Wie und wo man welches abheben kann und umtauschen kann. Die Landeswährung ist der Sol, also die Sonne und der im Wechselkurs schwankt meistens zwischen 4 und 4,2 pro Euro. Das kann man immer online zum Beispiel bei Jet Perú nachschauen. Beim Bargeld sollte man darauf achten, besonders bei großen Scheinen, kein Falschgeld ausgehändigt zu bekommen. Wenn man Geld mit einer ausländischen Karte abheben möchte, gibt es meist Grenzen und hohe Bankgebühren. Soweit ich weiß, gibt es aber beim Banco de la Nación und Interbank, mit ihren globalnet-Bankautomaten, oft keine Gebühren. Sonst kann man natürlich in einer Wechseltube Geld wechseln gehen, vorausgesetzt man nimmt welches mit. Im Zentrum, um genau zu sein im Jr. Ocoña, gibt es den besten Wechselkurs des Landes. Geld wechseln bei cambistas, also Leuten auf der Straße mit Westen, wo € und $ draufsteht, sollte man zur Sicherheit vermeiden. Der S/ 200 Schein wird kaum angenommen und meistens haben die Verkäufer auch kein Wechselgeld für S/ 100 Scheine, also ist es besser kleinere Scheine und Münzen zu haben. Es ist ohnehin nicht empfehlenswert mit viel Bargeld rumzulaufen. Man sollte wissen, dass angerissene Scheine oft nicht angenommen werden, falls man doch einen bekommt, kann man den in einer Bank umtauschen. Manchmal werden selbst vom Bankautomaten alte S/100 Scheine nicht angenommen, dann muss man auch zur Bank. Zur Bezahlung wird außerhalb der großen Geschäfte in der Regel keine Kartenzahlung akzeptiert, sondern nur Bargeld oder Yape beziehungsweise Plin, beide vergleichbar mit PayPal, wo man mit einem QR-Code oder einer Handynummer Geld verschicken kann. Sollte man während des Aufenthaltes krank werden, dann kann man entweder beim vorhin erwähnten Servicio de Salud der PUCP einen Termin vereinbaren oder in ein Gesundheitszentrum gehen, einem Centro de Salud. Es ist jedoch kein Geheimnis, dass diese nicht sehr gut ausgestattet sind und es lange Wartezeiten gibt. Es könnte auch passieren, dass sie sich weigern einen zu behandeln, wenn man kein peruanischer Staatsbürger ist. Sollte es einem wirklich schlecht gehen, dann kann man in ein Krankenhaus oder eine Klinik gehen. Staatliche Krankenhäuser sind aufgeteilt in welche, die von Erwerbstätigen besucht werden (EsSalud) und denen auf die das nicht zutrifft (SIS). Daher wäre, denke ich, zweiteres für Austauschstudenten zutreffend. In einer Klinik wird man immer behandelt und es gibt eine Versorgung westlichen Standards, solange man dafür bezahlt und das ist nicht wenig. Da man jedoch eine Auslandskrankenversicherung hat, kann man das dort abrechnen lassen. Dasselbe gilt für Medikamente, also alle Rechnungen und Rezepte aufbewahren. Ich persönlich würde empfehlen den Arzt in der Uni aufzusuchen oder zur peruanisch-japanischen Poliklinik zu gehen. Diese ist recht preiswert und hat einen guten Ruf. Sollte es einen Notfall geben, dann kann man einen Krankenwagen (SAMU) unter der Nummer 106 rufen, diesen gibt es in Lima und vielen anderen departamentos, aber nicht allen. Man kann natürlich auch einen über Kliniken rufen, aber das sind dann andere Nummern. Wenn man die Feuerwehr braucht, dann muss man die 116 anrufen. Im Februar machte ich dann eine längere Tour in einige angrenzende Länder. Ich war in Santiago de Chile; in Patagonien, dem chilenischen und argentinischen Teil, wo ich atemberaubende Landschaften, Berge und Gletscher sehen konnte; am Ende der Welt in Ushuaia und den Iguazú-Wasserfällen.



Auch dort konnte ich neue Leute kennenlernen und schöne Erinnerungen machen. Es ist nur etwas teurer als Peru, aber auch wunderschön. Nach Ende des zweiten Semesters war ich in Cañete und Trujillo, bevor ich eine zweite Tour durch den Süden Lateinamerikas gemacht habe. Dieses Mal war ich in der Atacama-Wüste, wieder in Santiago, ab Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens, mit einer Freundin unterwegs, über Uruguay bis nach Brasilien, ein echtes Abenteuer und jedem zu empfehlen, der die Zeit und Mittel dafür findet.


Doch wer alleine ganz Peru wirklich kennenlernen möchte, der muss schon etwa zwei Monate einplanen, denn das Land ist riesengroß und hat sehr viel zu bieten. Es gibt sogar Teile, die ich trotz meiner vielen Reisen noch nicht kennengelernt habe, wie zum Beispiel Oxapampa, eine deutsche Kolonie am Abhang der Anden oder den Amazonas Fluss. Eine Reiseempfehlung fern von den klassischen touristischen Zielen im Land, ist Kuelap, eine Festung der Chachapoya, welche als Klein-Machu-Picchu bezeichnet werden kann. Peru ist so vielfältig, dass es dafür einen eigenen Beitrag bräuchte. Für ein paar visuelle Impressionen folgendes Video: https://youtu.be/-VDhL6-8dYo?feature=shared. Ein wichtiger Faktor ist natürlich der Mensch. Die limeños, sind etwas hektischer und können etwas unfreundlicher rüberkommen, aber sind eigentlich ganz nett und ihr Vertrauen ist schnell gewonnen. Die Menschen, die auf dem Land leben, sind lebensfroher und freundlicher. In Chile habe ich die freundlichsten Menschen kennengelernt. Europäischer sind die Argentinier und die Brasilianer sind die entspanntesten Leute überhaupt, so wie ich das erlebt habe.
Teil 4 dieser Serie erscheint in Kürze auf heimatdiezweite.de/blog


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